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Resolution

der außerordentlichen Mitgliederversammlung der BAG-MAV
beschlossen in Fulda am 16.04.2002

 

Die in Fulda versammelten Delegierten der Diözesanen Arbeitsgemeinschaften begrüßen die Absicht des Verbandes der Diözesen Deutschlands, die MAVO zu novellieren. Sie begrüßen auch die Absicht, das Anhörungsverfahren transparenter und mehrstufig auszugestalten, um Betroffenen und Beteiligten mehrfach Gelegenheit zu geben, zum Stand des Gesetzesvorhabens Stellung zu nehmen.

Die Delegierten stellen jedoch überrascht fest, dass die beabsichtigten Inhalte der Novellierung in keinster Weise mit den hohen Erwartungen, die durch das Gesetzgebungsverfahren geweckt wurden, korrespondieren. Vielmehr entsteht der Eindruck, als sollten nur die allernotwendigsten und unvermeidbaren Änderungen vorgenommen werden. Dagegen unterbleiben offenbar alle Entwicklungen, die geeignet wären, das Mitarbeitervertretungsrecht der katholischen Kirche zumindest gleichwertig in eine Reihe mit dem profanen Mitbestimmungsrecht zu stellen. Auch die für die Kirche verpflichtenden Vorgaben des Europarechts werden nur unzureichend umgesetzt (z.B. Betriebsübergang).

Dies enttäuscht umso mehr, da nicht in Abrede gestellt werden kann, dass Teile des caritativen Bereichs der Kirche immer mehr von Formen und Inhalten, wie sie in Wirtschaftsbetrieben üblich sind, dominiert werden. Diesen neuen Formen des Managements und der Betriebsführung ist die derzeitige MAVO nicht mehr gewachsen. Insbesondere fehlt der Bereich der wirtschaftlichen Mitbestimmung. Desgleichen entsprechen weder die Arbeitsmöglichkeiten der MAVen noch die der Diözesanen Arbeitsgemeinschaften den gestiegenen und geplanten Anforderungen.

Die gleichwertige soziale Verantwortung innerhalb der Dienstgemeinschaft muss schon aus der Katholischen Soziallehre heraus in der neuen MAVO endlich ihren Ausdruck finden.

Die Delegierten fordern den Verband der Diözesen Deutschlands auf, den Sachverständigen und die Projektgruppe anzuweisen, die Novellierung mutiger und kreativer anzupacken. Es muss endlich eine MAVO gestaltet werden, die den sich stetig ändernden Entwicklungen in zunehmend marktorientierten kirchlichen Einrichtungen entspricht.


Fulda, den 16.04.2002