Anlage 21: Besondere Regelungen für Lehrkräfte
§ 1 Geltungsbereich
§ 2 Eingruppierung
§ 3 Vergütung
§ 4 Jahressonderzahlungen
§ 5 Arbeitszeit
§ 6 Urlaub
§ 7 Überleitungsregelung anlässlich
der Abschaffung des Anhangs C zu den AVR für Mitarbeiter,
die unter
die Anlage 21 zu den AVR fallen
§ 1 Geltungsbereich
(1) Diese Anlage findet Anwendung für Lehrkräfte in Schulen und
für sonstige pädagogische, therapeutische und pflegerische Mitarbeiter
in diesen Schulen, die nach den jeweiligen landesrechtlichen Bestimmungen
über die Förderung von Privatschulen refinanziert werden.
Davon ausgenommen sind Lehrkräfte und sonstige Mitarbeiter an Altenpflege-,
Krankenpflege-, Krankenpflegehilfe-, Kinderkrankenpflege-, und Hebammenschulen.
(2)
Die Regelung gilt für Mitarbeiter im Sinne des Absatzes 1, deren Dienstverhältnis
nach dem 31. Juli 2007 erstmals bei diesem Dienstgeber neu beginnt
oder die am 31.12.2010 nach Anhang C zu den AVR eingruppiert bzw. vergütet
waren.
Anmerkung 1 zu § 1 Abs. 1 S. 1: Diese sind Personen, bei denen die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten im Rahmen eines Schulbetriebs der Tätigkeit das Gepräge gibt.
Anmerkung 2 zu § 1 Abs. 2: Die
Verlängerung eines befristeten Dienstverhältnisses ist keine Neueinstellung.
Besteht mit einem Mitarbeiter lediglich für die Dauer der Schulferien
kein Dienstverhältnis, liegt keine Neueinstellung vor.
§ 2 Eingruppierung
Für die Eingruppierung gelten in Abweichung zu den Anlagen 1, 2,
2a, 2d und 33 zu den AVR die für vergleichbare Beschäftigte des jeweiligen
Bundeslandes geltenden Regelungen.
Hinweis: Siehe Richtlinien
der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über die
Eingruppierung der im Arbeitnehmerverhältnis beschäftigten
Lehrkräfte
(Lehrer-Richtlinien der TdL - Bereinigte Fassung
nach Maßgabe der Tarifeinigung vom 10. März 2011 gemäß
Beschluss der 12./2011 Mitgliederversammlung der TdL am 19./20. Dezember
2011)
In bestimmten Fällen ergibt sich auf Antrag ein Anspruch auf
zum 1.1.2012 rückwirkende Umgruppierung von Entgeltgruppe 8
in die Entgeltgruppe 9* (hier die verlängerten Stufenlaufzeiten
beachten, außerdem in dieser Entgeltgruppe keine Stufen 5 und
6 !).
Wichtig: Die Antragsfrist endet am 31.12.2012 - siehe die Protokollerklärung
am Ende des Dokuments
§ 3 Vergütung
(1) Für die Vergütung gelten in Abweichung zu der Anlage 1 Abschnitte I, Ia, Ib, Ic, II, IIa, III, IIIa, IV, V, VI, VII, VIIa, VIII, VIIIa, IX, IXa und XIV, den Anlagen 3, 3 (Ost), 3a, 3a (Ost), 4 (Ost), 10 und 33 zu den AVR die für vergleichbare Beschäftigte des jeweiligen Bundeslandes geltenden Regelungen. Für das Leistungsentgelt gelten die für vergleichbare Beschäftigte des jeweiligen Bundeslandes geltenden Regelungen.
(2) Soweit diese
Regelungen hinsichtlich der Stufenzuordnung auf die Berufserfahrung
abstellen, sind die Zeiten einschlägiger Berufserfahrung bei anderen
Dienstgebern im Geltungsbereich der AVR sowie im sonstigen Tätigkeitsbereich
der katholischen Kirche, der evangelischen Kirche, in einem Diakonischen
Werk oder in einer Einrichtung, die dem Diakonischen Werk angeschlossen
ist, der Berufserfahrung beim selben Dienstgeber gleichgestellt.
§ 4 Jahressonderzahlungen
Für Jahressonderzahlungen gelten in Abweichung zu Anlage 1 Abschnitt
XIV zu den AVR (Weihnachtszuwendung), zu Anlage 14 Abschnitt II zu
den AVR (Urlaubsgeld) und zu § 15 der Anlage 33 zu den AVR die
für vergleichbare Beschäftigte des jeweiligen Bundeslandes
geltenden Regelungen.
§ 5 Arbeitszeit
Für die Arbeitszeit, die Überstundenregelung, die Zeitzuschläge und die Überstundenvergütung gelten in Abweichung zu den Anlagen 5, 6, 6a und 33 zu den AVR die für vergleichbare Beschäftigte des jeweiligen Bundeslandes geltenden Regelungen.
Hinweis: Siehe Übersicht über
die Pflichtstunden der Lehrkräfte an allgemein bildenden
und beruflichen Schulen - Ermäßigungen für
bestimmte Altersgruppen der Voll- bzw. Teilzeitlehrkäfte
- Besondere Arbeitszeitmodelle
§ 6 Urlaub
Für den Urlaub gelten in Abweichung zu Anlage 14 Abschnitt I zu den
AVR die für vergleichbare Beschäftigte des jeweiligen Bundeslandes
geltenden Regelungen.
§ 7 Überleitungsregelung anlässlich der Abschaffung des Anhangs C zu den AVR für Mitarbeiter, die unter die Anlage 21 zu den AVR fallen
(A) Geltungsbereich
Diese Überleitungsregelung gilt für alle Mitarbeiter, die unter den Geltungsbereich des § 1 der Anlage 21 zu den AVR fallen, und die am letzten Tag des Schuljahres 2010/11 in einem Dienstverhältnis zu den AVR gestanden haben, das am ersten Tag des Schuljahres 2011/12 im Geltungsbereich der AVR fortbesteht und die am 31.12.2010 nach Anhang C zu den AVR eingruppiert bzw. vergütet waren.
Ein Dienstverhältnis besteht auch fort bei der Verlängerung eines befristeten Dienstvertrages. Unterbrechungen längstens für die Dauer von sieben Wochen (Schulferien) sind unschädlich.
(B) Überleitung von Mitarbeitern in die Anlage 21 zu den AVR
(1) Mitarbeiter, die unter den Geltungsbereich des § 1 der Anlage 21 zu den AVR fallen und zum Ende des Schuljahres 2010/11 noch nicht nach Anlage 21 zu den AVR vergütet waren, werden zum Beginn des Schuljahres 2011/2012 in die Anlage 21 zu den AVR gemäß nachstehenden Regelungen übergeleitet.
(2) Mitarbeiter werden so in Anlage 21 zu den AVR übergeleitet, als ob sie seit dem Zeitpunkt, seitdem sie ununterbrochen im Geltungsbereich der AVR oder im sonstigen katholischen bzw. diakonischen Bereich tätig waren, nach Anlage 21 zu den AVR eingruppiert und eingestuft worden wären. Ein Dienstverhältnis besteht auch ununterbrochen fort bei der Verlängerung eines befristeten Dienstvertrages sowie bei Dienstgeberwechsel innerhalb des Geltungsbereichs der AVR. Unterbrechungen längstens für die Dauer von sieben Wochen (Schulferien) sind unschädlich.
(3) Die Eingruppierung bzw. Stufenzuordnung nach Absatz 2 wird wie folgt vorgenommen. Die gemäß § 3 Anhang C (Stufenzuordnung gemäß Abschnitt III der Anlage 1 zu den AVR) erreichte Regelvergütungsstufe wird zunächst mit zwei multipliziert. Die sich hieraus ergebende (Jahres-)zahl wird nachfolgend um die seit dem letzten Stufenaufstieg zurückgelegte Zeit erhöht und als Zeit entsprechend der nach landesrechtlichen Bestimmungen für die Stufenlaufzeit anzuwendenden Regelungen festgelegt.
(C) Besitzstand
(1) Mitarbeiter, deren bisherige Vergütung (Vergleichsvergütung) das ihnen am Schuljahresbeginn 2011/12 zustehende Entgelt übersteigt, erhalten eine Besitzstandszulage.
(2) Die monatliche Besitzstandszulage wird als Unterschiedsbetrag zwischen
der Vergleichsjahresvergütung und dem Jahresentgelt, geteilt durch
12, errechnet. Die Vergleichsjahresvergütung errechnet sich als
das 12-fache der am Schuljahresbeginn 2011/12 zustehenden Monatsvergütung
bzw. Monatsentgelt nach Anlage 33 zu den AVR zuzüglich Urlaubsgeld
gemäß Anlage 14 zu den AVR und der Weihnachtszuwendung gemäß Abschnitt
XIV der Anlage 1 zu den AVR bzw. der Jahressonderzahlung nach Anlage
33 zu den AVR. Zur Monatsvergütung im Sinne dieser Vorschrift gehören
die Regelvergütung gemäß Abschnitt III der Anlage 1 zu
den AVR, die Kinderzulage gemäß Abschnitt V der Anlage 1 zu
den AVR, die Besitzstandsregelungen gemäß Anlage 1b zu den
AVR und weitere regelmäßig gewährte Zulagen. Zum Monatsentgelt
gehört das Tabellenentgelt gemäß §§ 11, 12
der Anlage 33 zu den AVR i.V.m. Anhang A der Anlage 33 zu den AVR und
weitere regelmäßig gewährte Zulagen.
Die Regelvergütung ist zum Ausgleich unterschiedlicher wöchentlicher Durchschnittsarbeitszeiten mit dem Faktor zu multiplizieren, der sich aus der Division der neuen wöchentlichen Durchschnittsarbeitszeit durch die alte wöchentliche Durchschnittarbeitszeit errechnet.
Das Jahresentgelt errechnet sich aus dem 12-fachen des Monatsentgelts entsprechend der jeweiligen landesrechtlichen Regelung zuzüglich eines möglichen Leistungsentgelts, der Jahressonderzahlung sowie weiterer regelmäßig gewährter Zulagen; hierzu gehört insbesondere auch die Schulzulage gemäß § 7 D dieser Regelung.
Verringert sich nach dem Tag der Überleitung in die Anlage 21 zu
den AVR die individuelle regelmäßige Arbeitszeit des Mitarbeiters,
reduziert sich seine Besitzstandszulage im selben Verhältnis, in
dem die Arbeitszeit verringert wird; erhöht sich die Arbeitszeit,
bleibt die Besitzstandszulage unverändert. Erhöht sich nach
einer Verringerung der Arbeitszeit diese wieder,
so lebt die Besitzstandszulage im gleichen Verhältnis wie die Arbeitszeiterhöhung,
höchstens
bis zur ursprünglichen Höhe, wieder auf.
(3) Mitarbeiter, die am Ende des Schuljahres 2010/2011 vollbeschäftigt waren und deren regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit sich auf Grund der Umstellung erhöht, haben bis zum Beginn der Sommerferien 2011 einen Anspruch darauf, eine Teilzeitbeschäftigung im Umfang ihrer bisherigen Vollbeschäftigung zu vereinbaren.
(4) Mit teilzeitbeschäftigten Mitarbeitern, deren Arbeitsvertrag die Vereinbarung einer festen Wochenstundenzahl enthält, kann - soweit nicht dienstliche oder betriebliche Belange entgegenstehen - vereinbart werden, die Wochenstundenzahl so zu erhöhen, dass das Verhältnis der neu vereinbarten Wochenstundenzahl zur regelmäßigen Wochenarbeitszeit dem Verhältnis zwischen ihrer bisherigen Wochenstundenzahl und der früher geltenden Wochenarbeitszeit entspricht. Die sich daraus rechnerisch ergebende Wochenarbeitszeit kann im Wege der Anwendung der kaufmännischen Rundungsregelungen auf- oder abgerundet werden.
(5) Ruht das Dienstverhältnis oder besteht anstelle einer Beurlaubung eine Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit oder während einer Beurlaubung nach Abschnitt III § 10 der Anlage 14 zu den AVR, ist die Monatsvergütung so zu berechnen, als ob die Mitarbeiter im Juli 2011 die Tätigkeit im selben Umfang wie vor der Beurlaubung bzw. vor dem Ruhen wieder aufgenommen hätten.
(6) Die kinderbezogenen Entgeltbestandteile gemäß Abschnitt V der Anlage 1 zu den AVR, die in die Berechnung der Besitzstandszulage gemäß § 3 Abs.2 einfließen, werden als Anteil der Besitzstandszulage fortgezahlt, solange für diese Kinder Kindergeld nach dem Einkommensteuergesetz (EStG) oder nach dem Bundeskindergeldgesetz (BKGG) ununterbrochen gezahlt wird oder ohne Berücksichtigung des § 64 oder § 65 EStG oder des § 3 oder § 4 BKGG gezahlt würde. Mit dem Wegfall der Voraussetzungen reduziert sich die Besitzstandszulage entsprechend.
(D) Schulzulage
Mitarbeiter, die unter den Geltungsbereich des § 1 der Anlage 21 zu den AVR fallen und zum Ende des Schuljahres 2010/11 noch nach Anhang C zu den AVR eingruppiert bzw. vergütet waren, erhalten zusätzlich zu der Vergütung eine Zulage i.H.v. für die Vergütungsgruppen 10 bis 5b monatlich 50 € und für die Vergütungsgruppen 4b bis 1a monatlich 30 € ab Beginn Schuljahr 2011/12.