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Grußwort Bischof
Dr. Gebhard Fürst

 

      

 

 

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Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
sehr geehrte Damen und Herren!

Am 29. März 2006 finden die allgemeinen Wahlen der Mitarbeitervertretungen statt. Ich finde es gut und sinnvoll, dass diese Wahlen zeitgleich in der Erzdiözese Freiburg und der Diözese Rottenburg-Stuttgart durchgeführt werden. So können nicht nur wichtige Synergieeffekte genutzt werden. Vielmehr wird damit auch die Bedeutung der kirchlichen Betriebsverfassung nach innen und außen betont.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sei es im Bereich der Diözese, der Dekanate und Kirchengemeinden, wie auch im karitativen Bereich haben Anteil am Sendungsauftrag der Kirche und bilden so eine große Dienstgemeinschaft. Um diesen Sendungsauftrag wahrzunehmen, sind Mitgestaltung und -verantwortung notwendig. Um beides zu gewährleisten, ist die betriebliche Mitbestimmung auch zukünftig unverzichtbar: Als Interessenvertretungen für die Gestaltung der Arbeitsbedingungen leisten die Mitarbeitervertretungen einen wichtigen Beitrag in gemeinsamer Verantwortung mit den Dienstgebern für die Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen.

Vom Schöpfungsauftrag her bedeutet Arbeit Mitwirkung an der Schöpfung Gottes und entwickelt so eine dreifache Bedeutung: Zuerst die Erhaltung der Natur und des menschlichen Lebens, dann Verwirklichung des Menschen im Sinne der Entfaltung seiner Fähigkeiten und drittens das Stiften von Gemeinschaft unter den Menschen. Papst Johannes Paul II. betonte in seiner Enzyklika 'Laborem exercens’: "Die Arbeit ist ein Gut für den Menschen – für sein Menschsein –, weil er durch die Arbeit nicht nur die Natur umwandelt und seinen Bedürfnissen anpasst, sondern auch sich selbst als Mensch verwirklicht, ja gewissermaßen mehr Mensch wird.“

Arbeit ist ein entscheidender Bestandteil der menschlichen Lebenszeit, in dem Maße, in dem er sich arbeitend verwirklichen kann, gelingt es dem Menschen, seine Leben mit Sinn zu füllen. Die Mitarbeitervertretungen haben unter dieser Perspektive einen wichtigen Anteil und zugleich, besonders in unserer Zeit, auch eine hohe Verantwortung, dass Arbeit in diesem mehrfachen Sinne sinnvoll, gerecht und gelingend verwirklicht werden kann. Wachsendes Bewusstsein sowohl auf Dienstgeberseite wie auch auf Seite der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die jeweils vorliegenden Wünsche, Nöte oder Zwänge sind heute wichtiger denn je. Dieses gemeinsame Bewusstsein ist eine Voraussetzung für die Bewältigung der vielfältigen und auch schwierigen Aufgaben der kommenden Jahre. Konfrontation statt Kommunikation, Verhärtung statt offenvertrauensvoller Dialog sind dabei sicherlich falsche Wege.

Ich appelliere auch an dieser Stelle, dass die Mitarbeitervertretungen ihre Aufgaben aktiv, engagiert und verantwortungsvoll wahrnehmen. Ich lade Sie alle herzlich ein, zu prüfen, ob es nicht auch Ihnen möglich ist, sich in den Dienst der gemeinsamen Sache zu stellen. Denn auch in Zukunft hängt viel davon ab, dass sich immer wieder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden, die für die Wahl zur Verfügung stehen.

Ich möchte Sie aber darüber hinaus auch bitten, sich an den Mitarbeitervertretungswahlen zu beteiligen und zugleich all denjenigen herzlich danken, die sich bereits bisher engagiert haben und damit dazu beigetragen haben, Dienstgemeinschaft zu gestalten.

Ebenso danke ich den Dienstgebern, wenn sie auch weiterhin die Mitarbeitervertretungen unterstützen.

Dr. Gebhard Fürst
Bischof von Rottenburg-Stuttgart