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Sie befinden sich hier: Home - Aktuell - 12.01.2005

 

Arbeitsrechtliche Kommission: Caritas-Mitarbeiter stimmen Kompromiss zu

Die AK-Mitarbeiterseite im Deutschen Caritasverband (DCV) haben einem Kompromiss zur Bildung von vier regionalen Tarif-Unterkommissionen in Deutschland befürwortet. Damit folgen sie einem Vorschlag des Ältestenrates der Arbeitsrechtlichen Kommission des DCV, wie der Pressesprecher der AK-Mitarbeiterseite, Thomas Schwendele, am Mittwoch in Stuttgart sagte.

Strittig sind Forderungen der Caritas-Dienstgeber in den neuen Ländern, für den Osten eine eigene Regionalgruppe zu bilden. Eine solche lehnen die Mitarbeiter ab. Der Vorschlag des Ältestenrates sieht Tarif-Unterkommissionen für die Bereiche Nord, West, Mitte und Süd vor.
Ob die Arbeitgeberseite dem Vorschlag des Ältestenrates zustimmen wird, ist nach Aussage ihres juristischen Beraters Marc Riede von der Caritaszentrale in Freiburg offen. Hauptproblem sei, die Ost-Dienstgeber «mit ins Boot zu holen». Eine Sondersitzung wurde für die Arbeitsrechtliche Kommission für den 9. Februar in Bad Honnef anberaumt; die Dienstgeber wollen ihre Tarifstrategie am 26. Januar in Berlin festlegen, wie es hieß. Derzeit bereite sich die Kommission auf Tarifverhandlungen vor. Die Mitarbeiterseite erklärte, sie wolle die Tarifregelungen für die rund 500.000 Mitarbeiter in 25.000 Einrichtungen wie in der Vergangenheit eng an die des öffentlichen Dienstes anlehnen.

Kompetenzen genau umreißen

Nach den Vorstellungen des Ältestenrates sollen drei Ost-Caritasverbände der Unterkommission Nord und zwei der Mitte zugeschlagen werden. Die Kommissionen sollen in der Ausgestaltung tariflicher Detailregelungen den jeweiligen Bedingungen vor Ort besser gerecht werden, wie es hieß.

Die Mitarbeiterseite betonte, dass die Kompetenzen der Unterkommissionen genau umrissen werden müssten, um möglicher Willkür seitens der Dienstgeber Einhalt zu gebieten. - Die Arbeitsrechtliche Kommission des DCV besteht aus 56 Mitgliedern. Sie kommen je zur Hälfte von der Dienstgeber- und von der Arbeitnehmerseite.



Caritas-Mitarbeiter stellen sich auf Tarifrunde ein

Die Mitarbeiter des Deutschen Caritasverbandes bereiten sich auf neue Tarifverhandlungen vor. Sichern wollen die rund 500.000 Mitarbeiter in 25.000 Einrichtungen dabei die bisher eingehaltene Anlehnung der Caritas-Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) an den Bundesangestelltentarif (BAT), wie der Pressesprecher der Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission, Thomas Schwendele, mitteilte.
Die Dienstgeberseite klärt ihre Positionen Ende Januar, wie es hieß. Eine erste gemeinsame Sitzung soll es im März in Erfurt geben; weitere sind in Mainz vorgesehen. Die Mitarbeiterseite wird "flexiblen Lösungen bei Arbeitszeit und Gehalt" zustimmen müssen, wie Schwendele betonte. Er rechne damit, dass das Tarifniveau des Niedriglohnbereichs analog zum Tarif für den öffentlichen Dienst abgesenkt wird. Somit würden beispielsweise bisher geleistete Ortszuschläge von 90 Euro je Kind eines Angestellten entfallen und Leistungszuschläge eingeführt. Dazu müssten die Caritasleitungen Kriterienkataloge erstellen.

Sozialbereich nicht von allgemeiner Tarifentwicklung abkoppeln

Neue Tarifverhandlungen bezeichnete der Mitarbeitervertreter als unausweichlich. Zwar würden die bestehenden Verträge unbefristet gelten. Allerdings sei zu befürchten, dass Arbeitsplätze gestrichen oder ausgelagert würden, sollte sich die Mitarbeiterseite neuen Verhandlungen verweigern. Als vorrangig nannte Schwendele das Ziel, den Sozialbereich nicht von der allgemeinen Tarifentwicklung abzukoppeln. Ansonsten drohe in wenigen Jahren ein neuer Pflegenotstand. Schwendele rechnet nach seinen Worten mit mehrmonatigen Verhandlungen. - Die Arbeitsrechtliche Kommission des deutschen Caritasverbandes besteht aus 56 Mitgliedern je zur Hälfte mit Dienstgeber- und Arbeitnehmervertretern besetzt.